Weiße Bruderschaft

Die Rede von der „weißen Bruderschaft“ stammt von Helena Petrowna Blavatsky, der Begründerin der sogenannten Theosophie, und ist heute in der Esoterik wieder sehr beliebt und wird auf zahlreichen Seminaren und in populären Büchern weiter verbreitet. Unter der weißen Bruderschaft versteht Blavatsky eine Gemeinschaft von Geistwesen, die mit den Menschen per Gedankenübertragung oder mediale Botschaft kommunizieren und ihnen Eingebungen und Inspirationen geben, die ihr Leben verbessern sollen. Es handelt sich, Blavatsky zufolge, bei diesen hilfreichen Geistwesen um sogenannte „aufgestiegene Meister“, die schon sehr viel weiter in ihrer seelisch-geistigen Entwicklung seien als sterbliche Menschen und die daher von Zeit zu Zeit als eine Art Entwicklungshelfer in die Geschichte eingriffen, um die Menschheit vor Katastrophen zu bewahren und im Leben des Einzelnen Gutes zu bewirken. Die Vorstellung von den aufgestiegenen Meistern, die sich zu einer Gemeinschaft von ihres gleichen versammeln, um dann gemeinsam als weiße Bruderschaft zu agieren und um die Menschen – oder nur ausgewählte Medien durch das Channelling – zu beraten, ist typisch für das Gedankengut der sogenannten Theosophie, einer Geheimlehre, die sich hauptsächlich aus indisch-hinduistischem Kulturgut speist und die Ende des 19. Jahrhunderts von Frau Blavatsky gegründet wurde. Allerdings ist diese Vorstellung auch sowohl unter den Theosophen selbst (also den Anhängern der Theosophie), als auch unter Esoterikern und New-Age-Gläubigen höchst umstritten. Denn Frau Blavatsky hat auf ihrem Sterbebett selbst gesagt, dass die angeblichen aufgestiegenen Meister in Wirklichkeit Dämonen seien. Inwiefern lässt sich dann noch der Glaube halten, dass die Absichten der vermeintlichen weißen Bruderschaft, den Menschen gegenüber, rein seien?


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